Landjäger Rotzetter geht zu Hans Aeby und spricht mit ihm. Ich denke nicht mehr, dass er etwas mit dem Mord zu tun hatte. Denn ich finde es verständlich, dass man sich sehr schlecht fühlt, wenn man eine wichtige Person verloren hat und seine Zeit braucht. Hans sagt, dass Christina sein Engel gewesen wäre.
Wenn Peter Bächlers Aussagen, was er am Tag des Mordes von Christina gemacht hat stimmen, dann kann er nicht der Mörder gewesen sein, denn er ging erst um 9 Uhr abends nach Hause und Christina wurde laut Roschi noch am Tag ermordet. Ich finde es recht extrem, dass die Bewohner von Rechthalten den Fremden sofort beschuldigen, den Mörder zu sein. Dies zeigt auf, wie viel Sorgen sie sich machen und dass sie auch ein bisschen naiv sind. Der Sigrist Augustin fängt an, für Christina ein Gedicht zu schreiben, um ihre Seele einzufangen. Erstaunlich ist, dass er im Gedicht sagt, dass man den Mörder nicht kennt. Entweder war er es also wirklich nicht oder er will es nicht wahrhaben (Kapitel 46). Jedoch erkennt er, dass man mit Worten nicht der Einzigartigkeit der Menschen gerecht werden kann und gibt es auf. Der Landjäger Rotzetter denkt sich, ob ein Unschuldiger unschuldig aus dem Jacquemart Turm davonkommen kann. Dies zeigt, dass es für die Verdächtigen sehr schwer ist und auch, dass es in dieser Zeit sehr schwer war, weil eine andere Mentalität herrschte. Ich finde es sehr komisch, dass Peter Bächler auf einmal Roschi verdächtigt, aber ich glaube, dass er das aus purer Verzweiflung macht, weil er um sein Leben kämpfen will. Als Rotzetter inmitten der Nacht zum Grab von Christina geht, hört er ein Orgelspiel, welches aber aus lauter schmerzhaften und eigenartigen Klängen bestand. Er weiss nicht ob es real ist oder nur in seinem Kopf spielt. Er betritt die Kirche und als er näher zum Alter geht, wird er mit ganzer Wucht vom Orgelspiel getroffen. Es schleudert ihn wie ein Orkan aus der Kirche. Die Klänge werden als schöpferbeleidigend beschrieben. Ich bin mir nicht sicher, was genau mit diesem Orgelspiel gemeint ist. Entweder stellt es die Verzweiflung von Rotzetter im Mordfall von Christina dar oder es ist ein Zeichen gegen die Kirche. Dies könnte natürlich wieder im Zusammenhang mit Sigrist Augustin stehen. Mir scheint, dass Peter Bächler unschuldig ist. Denn ich glaube, dass er den Mord nur zugibt, weil er nicht gefoltert werden will. Denn der Henker erklärt ihn sehr ausführlich und genau, wie er Gefangene foltert und dies schreckte Peter Bächler sehr ab. Meiner Meinung nach ist es auch auffällig, dass er beim Verhör recht wenig Details über den Mord an Christina Aeby weiss, was ihn aus meiner Sicht auch ein wenig entlastet. Er weiss nur das, was eigentlich alle wissen können. Im Kapitel 55 sagt Dousse, dass er das Glück von Rotzetter sei. Dies finde ich sehr speziell und weiss nicht genau, wie er das meint. Rotzetter sperrt seinen Kollegen sogar im Verlies ein und denkt, dass er nun für Gerechtigkeit gesorgt hat. Möglicherweise tut er dies, weil Dousse sich immer ein wenig von der Arbeit drückt und auch Gewalt ausübte. Vielleicht war Rotzetter einfach genervt und wollte die Sache alleine angehen. Interessant ist auch, dass Christina Aeby die Aura einer biblischen Figur bekam wie eine Gesandte Gottes, die der unwürdige Mensch getötet hat. Es zeigt noch einmal die Wichtigkeit der Bibel und Gott im Buch auf. Am Ende des Buches wird beschrieben, wie ein Zuschauer die Rückkehr nach Hause hinauszögerte. Es wird nicht gesagt, wer es ist. Aber diese Person schaut den Mörder lange an und fühlt keine Emotionen dabei. Er steht im Schatten der Linde und summt sein Lied. Ist es der wirkliche Mörder?
1 Kommentar
Ich frage mich, was es auf sich hat mit den Karten von Agnes. Sie zog die folgenden Karten: die Liebenden, der Tod und der Gehängte. So könnte man die Geschichte zusammenfassen, aber wie ist die letzte Karte; das Glück genau zu verstehen? Denn diese Karte zog sie, nachdem sie von Rotzetter aufgefordert worden war, noch einmal zu mischen. Vielleicht sollte sie dem Landjäger bei der Findung der Wahrheit helfen (S.89).
Langsam denke ich wirklich, dass Roschi unschuldig ist. Auch Landjäger Rotzetter glaubt nicht, dass Roschi schuldig ist. Er meint, viele wollen, dass er der Mörder ist, weil sonst der Mörder ja noch auf freiem Fuss wäre. Zum einen weil Roschi sehr emotional und erschüttert reagiert, als er die Leiche von Christina Aeby sieht. Er weint und schreit, dass er unschuldig sei. Ich finde, dass seine Gefühle ziemlich echt wirken und sonst wäre er ein richtig guter Schauspieler. Jedoch wird der Verdacht nun ein wenig auf Hans Aeby, den Vater von Christina gelenkt. Dieser verhält sich auffällig ruhig und regungslos, während Roschi bei ihm zu Hause ist. Es zieht ihn weiter in Verdacht, als Roschi sagt, er hatte Blutspuren auf Hans‘ Hosen gesehen und dass er vielleicht seine Tochter misshandelt hätte. Ich finde ausserdem, dass sich Hans Aeby verdächtigt macht, weil er auf einmal einfach verschwindet. Vielleicht hat er wirklich etwas mit dem Mord von Christina Aeby zu tun.. (Kapitel 30/31). Ich weiss langsam nicht mehr, wen ich am meisten verdächtige. Als Landjäger Rotzetter zum Haus der Buergisser (dieses ist am nächsten vom Tatort) geht, verdächtigt die blinde Anne Maya Peter Bächler. Sie sagt nämlich, dass sie ein wiederholtes Geschrei einer Frau gehört hätte. Der Landjäger sprach in der Kapelle mit Anne Maya über das Vesperbild, eine Statue, welche die leidende Marie mit ihrem toten Sohn Jesus im Arm darstellt. Anne Maya erzählt, dass Maria nicht unbedingt traurig über den Tod von Jesus war, da es die Erlösung der Menschheit und der Sieg über Sünde und Tod gewesen sei. Möglicherweise könnte dies eine Parallele zum Tod von Christina sein, aber ich frage mich, was der Tod von Christina für eine Erlösung darstellt.. (Kapitel 33). Sigrist Augustin finde ich immer unheimlicher. Als er die Leiche von Christina segnet findet er gefallen am Gedanken, mit ihr alleine in einem Zimmer zu sein. Ich denke, dass er in sie verliebt war. Er nimmt ihre Hand und möchte sie von den Toten auferstehen lassen. Als ob das nicht schon komisch genug wäre, küsst er sie auch noch (eine Leiche!!). Darauf rennt er aus dem Zimmer. Es war sein allererster Kuss. Ich finde diese Aktion von ihm ziemlich eklig und möglicherweise geht dies unter Leichenschändung. Ich denke auch, dass der Sigrist damit möglicherweise gegen das Zölibat verstösst oder dies ein Ansatz davon ist (Kapitel 35). Landjäger Rotzetter denkt nicht, dass Roschi und Peter Bächler die Mörder waren, was ich auch nicht glaube. Ich verdächtige wirklich den Sigrist Augustin. Im Kapitel 40 wird bekannt gegeben, dass er das Buch „Hymnen der Nacht“ bei sich zu Hause hat, dieses ist blutverschmiert und enthält eine blonde Haarsträhne. Ich denke, die Strähne gehört Christina aber es verwirrt mich, dass der Sigrist dieses Buch hat. Denn vielleicht handelt es sich auch um das Buch, welches Peter Bächler gestohlen hatte. Im zweiten Teil, geht es darum, dass eine Leiche gefunden wird. Es stellt sich heraus, dass es sich um die Dorfschönheit Christina Aeby handelt. Ihr ehemaliger Freund Roschi wird festgenommen, denn er war am Todestag bei ihr. Nun geht es um die Aufklärung und Rekonstruktion der Mordnacht.
Das Buch hat mich in einen richtigen Bann gezogen. Ich will unbedingt weiterlesen und erfahren, wer Christina umgebracht hat. Ich finde es interessant, dass Rotzetter früher dachte, man konnte als Landjäger gegen Armut, Ungerechtigkeit, Hungersnot und Dummheit kämpfen, aber heute denkt er das nicht mehr. (S.58) Es scheint mir, als wäre in dieser Zeit viele Menschen gläubig gewesen, jedoch Landjäger Rotzetter nicht. Er denkt, beten ist ein Zeichen von Mangel an Autorität (S.66). Rotzetter und Dousse gehen zu Roschis Haus und erfahren, dass er in der Kirche ist. Sofort denken die beiden daran, dass er vielleicht beten geht um die Vergebung Gottes zu erhalten. Eigentlich war mir Roschi seit anfang der Geschichte sympathisch, aber ich finde, dass es ihn verdächtig macht, dass er aus der Kirche hinaus rennt (S. 67). Sigrist Augustin, welcher mir schon länger komisch vorkommt, verhält sich wieder sonderbar. Denn er täuscht einen Tag nach dem Mord eine Grippe vor, da ihm zu beten als eine Heuchelei vorkommen würde (S.70). Als Rotzetter Roschi verhört wird, bin ich mir nicht sicher, ob er für den Mord verantwortlich ist (S.77). Siegrist Augustin wird jetzt wirklich krank. Er denkt aber, es liegt an seinem seelischen Zustand, welcher mit Christina Aeby zu tun hat. Irgendwie erscheint es mir auffällig, wie oft der Sigrist an Christina denkt. Das Geheimnis zwischen ihm und Christina ist, dass er ihr das Lesen beigebracht hatte. Im Buch steht, dass Christina ihm durch den Unterricht mit ihr eine farbige Welt eröffnet und dass das Vergnügen, welche es ihm machte, Christina zu unterrichten, das Ganze zu etwas verwerflichem machte. Offensichtlich war der Sigrist von Christina begeistert, was ich ein wenig unheimlich finde. Im ersten Teil geht es darum, dass die schöne Christina Aeby aus Rechthalten mit ihrem Freund Roschi aus Plasselb an den Maimarkt in Fribourg geht. Scheinbar ist Christina nur wegen ihrer Schönheit so beliebt und deshalb der Stolz der Rechthaltner. Sie sei über den die Dorfgrenzen hinaus bekannt für ihre Schönheit (S.11). Christina wartet auf ihren Freund Roschi, dabei wird sie von vielen Leuten angesprochen und erhält ständig Komplimente (S.17). Der Sommer 1816 ist immer wieder ein Thema, denn er hätte die Leute verändert. Zudem hätten sich viele seit 1816 der Kirche abgewandt, weil sie die Allgültigkeit Gottes für Unsinn hielten. Andere sahen den ausgebliebenen Sommer als Kräftemessen zwischen dem Teufel und Gott, aus dem Gott nach langem als Sieger hervorgegangen war.
Der Sigrist Augustin ist mir schon seit dem 6. Kapitel aufgefallen. Es ist unheimlich, als er Christina eine lange, weisse Kerze aus seinem Gewand gibt und er sie mit leeren, aber doch leidenschaftlichen Augen anschaut. Dies tut er, weil er erschüttert ist, dass selbst Christina, welche für alle als so perfekt angesehen wird, an Gott zweifelt. Der Sigrist denkt weiter über Gott nach und stellt fest, wenn jemand wie Christina über Gott zweifelt, der Schöpfer nicht makellos sein kann. Ich frage mich, was der Sigrist genau darstellt und wieso er sich so verhält, wie er es tut. Ausserdem haben Christina und der Sigrist ein Geheimnis, was mir komisch vorkommt, da sie ihn nicht sonderlich zu mögen scheint. Als Roschi und Christina in Fribourg ankommen, wird beschrieben, wie die Kathedrale über der Stadt thront und autoritär wirkt (S.33). Dies könnte als Symbol gewählt worden sein um die Wichtigkeit der Kirche aufzuzeigen. Auch die Aufklärung und die Bildung spielt eine Rolle, denn auf dem Markt kann man viele Bücher kaufen. Christina fühlt sich meist nicht wohl, wenn sie von irgendwelchen Männern mit Komplimenten überhäuft wird, denn sie weiss, dass sie sie nur wegen ihrer Schönheit so mögen und nicht wegen ihrem Charakter (S.17). Sie liebt Roschi so sehr, weil Äusserlichkeiten an ihm abzuprallen scheinen (S. 19). Sie fühlt sich gut, als sie mit Roschi in eine Kellerschenke geht, denn da kann sie die echte Christina Aeby sein. Dort ist sie wie ein Schatten, eine unbefangene Gestalt. Sie scheint wirklich unwohl zu sein mit der vielen Aufmerksamkeit und möchte einfach sie selbst sein. (Symbol: Kirche, Gott?) Schon vor dem Lesen war ich sehr positiv auf das Buch eingestellt, denn es basiert auf einer wahren Geschichte, was es für mich noch spannender machte. Auch die Erscheinung des Buches ist sehr angenehm, der Buchumschlag ist ansprechend und der Text auf dem Buchrücken wirklich packend. Außerdem will ich endlich anfangen zu lesen, weil ich herausfinden will, wer der Mörder von Christina Aeby war.
Schon nach den ersten paar Seiten gefällt mir der Schreibstil. Der Roman ist einfach geschrieben, denn David Bielmann macht sehr kurze und einfach Sätze. Zudem kommt, dass man wie von einer fremden Hand gepackt ist und gezwungen wird, weiterzulesen. |
AutorNatacha Scheidegger |