Ein mörderischer Unschuldiger oder ein unschuldiger Mörder?
Das Werk wurde von David Bielmann verfasst, welcher 1984 in Rechthalten geboren wurde. Er hat Germanistik und Geschichte in Freiburg studiert und arbeitet dort als Lehrer an Berufsfachschulen. Das Buch erschien im Jahr 2018 und wurde vor allem für die Bevölkerung aus dem Sensebezirk geschrieben, da sich die Handlung in Rechthalten abspielt. Das Werk handelt vom Mord an Christina Aeby und der Suche nach ihrem Mörder. Dabei spielt der Landjäger Rotzetter eine wichtige Rolle, denn er befragt die Bewohner von Rechthalten und versucht den Fall aufzudecken. Nur wird der Leser durch einige Abschnitte im Werk darauf aufmerksam gemacht, dass vielleicht nicht der Richtige für den Mord büssen musste. Also wer war nun der wirkliche Mörder von Christina?
Bei diesem Roman handelt es sich um eine auktoriale Erzählperspektive, denn der Erzähler ist allwissend. Dies sieht man beispielsweise auf der Seite 9. Der Erzähler weiss dort, wie sich Peter Bächler und Wilhelm Repond fühlen. Der Aufbau der Geschichte gleicht dem typischen Aufbau eines Kriminalromans, da Christina ermordet wird und es also einen Mordopfer gibt. Danach geht es um die Aufklärung des Mordes. David Bielmann hat noch weitere Romane und Krimis verfasst. Der Roman ist recht einfach geschrieben und durch spezielle Wörter kann man sich gut in diese Zeitepoche versetzen.
Obwohl Peter Bächler die Stinne Bühlmann zu ungebührlichen Zwecken angehalten hatte und Christina einmal auf den Boden warf und ihr Sägemehl ins Maul tat, wird er als harmlos dargestellt. Die Stinne Bühlmann und Rotzetter denken nicht, dass er der Mörder sein könnte. (S. 134) Peter Bächler wird auch Büebi genannt, denn er verhält sich eher tollpatschig und wird als Taugenichts angesehen. Dies kann als Hinweis gesehen werden, dass er gar nicht dazu fähig wäre, einen Mord zu begehen. Er hat keine Frau, kein Geld und sieht durch seine abstehenden Ohren und den faulen Stockzähnen auch nicht sehr attraktiv aus. (S. 9 & S. 36) Bächler entdeckt Christina, als sie sich das Buch „Hymnen an die Nacht“ anschaute. Kurz darauf, auf der Seite 43 versteckte er etwas unter seinem Hemd. Seine beiden Freunde versuchten herauszufinden, was er geklaut hat, doch Bächler erwiderte nur, dass es etwas für gebildete Männer wäre. Dabei hat der Leser natürlich den Verdacht, dass Bächler das Buch für Christina geklaut hat um sie zu umgarnen. Am Ende gesteht er, dass er Christina umgebracht hat. Diese Aussage ist jedoch fragwürdig, weil er sein Geständnis erst abgelegt hatte, nachdem der Henker ihm seine Foltermethoden vorgestellt hatte.
Roschi wird sowie Peter Bächler als Verdächtiger im Jacquemartturm eingesperrt. Jedoch denke ich nicht, dass er der Mörder seiner ehemaligen Freundin war. Er scheint sich gut um sie zu kümmern, er kauft beispielsweise Erdbeeren für sie, weil es ihre Lieblingsfrüchte sind. (S. 39.) Es macht ihn zwar ein bisschen auffällig, dass er aus der Kirche hinaus rennt, als er den Landjäger sieht, aber dieser hielt Roschi für freundlich und hatte nie etwas gegen ihn gehabt. (S. 67 & 66) Roschi wird zusätzlich entlastet, wegen seinem Verhalten, als er die Leiche von Christina sieht. Er reagiert sehr emotional und schreit mehrmals, dass er unschuldig ist. (S. 92f) Roschi sagt ausserdem, dass der Vater von Christina, Hans Aeby nie ein Problem mit ihm gehabt hätte, was darauf hinweist, dass Roschi eine anständige Person ist. (S. 91)
Am Anfang der Geschichte geht Christina Aeby mit ihrem Freund Roschi zum Maimarkt, welcher in Freiburg stattfindet. Dabei treffen die beide auf den Hinweg den Sigrist Augustin. Schon bei dieser Szene erscheint der Sigrist unheimlich und Christina ist es unangenehm mit ihm zu reden, da die beiden ein Geheimnis teilen. (S27, Zeile 20) Erst später im Buch erfährt man, dass der Sigrist Christina das Lesen und Schreiben beigebracht hat. Er sagt auch, dass sie ihm eine farbigere Welt eröffnet hatte.
Besonders am Ende des Treffens werden die Gefühle von Christina gegenüber dem Sigrist noch klarer dargestellt: (S.29)
,,Sie fühlte seine Wärme und seine Erregung, und während er sie viel zu lange mit seltsam leeren und zugleich leidenschaftlichen Augen ansah, spürte sie, wie ein Unheilsgefühl durch ihre Brust schoss und sich in ihrem Körper verteilte.’’
Durch diese Textstelle kann der Leser schon vorausahnen, dass etwas Schreckliches passieren muss. Er wird schon von Anfang an mit etwas Schlechtem in Verbindung gebracht.
Der Sigrist beschreibt Christina nach dem Zusammentreffen als makellos und und wirkt dadurch schon fast besessen von Christina. (S.30)
Es wird auch einmal beschrieben, dass er sich schlecht fühlt wegen seinem seelischen Zustand und dass dies sicherlich mit dem Mord an Christina zusammenhängen würde. Es könnte sein, dass er den Mord bereut. (S. 79)
Geschehnisse, welche den Sigrist besonders auffällig machen, sind die folgenden: Als er die Leiche von Christina segnete, beugte er sich über sie und küsste sie. Das war sein erster Kuss an eine Frau (Kapitel 35). Zudem versteckte er bei sich zu Hause das Buch ,,Hymnen an die Nacht’’. Die Vorderseite war blutzberspritzt und es lag eine Strähne blondes Haar zwischen den Seiten. Sehr wahrscheinlich sind es die blonden Haare von Christina.
Eine unserer eigen entwickelten Theorien ist die folgende: Der Mörder war Peter Bächler. Der Sigrist Augustin hatte das Buch „Hymnen an die Nacht“, weil er es am Mordort gefunden hatte und mitnahm. Er wollte Bächler schützen und versteckte das Buch, welches als Beweismittel hätte dienen können. Rotzetter befragte einmal den Sigrist, ob er Peter Bächler gekannt hatte, dieser verneinte und antwortete nur sehr knapp. Auf die Frage, ob er mit ihm verwandt wäre, da sie beide Bächler zum Nachnamen hiessen, antwortete er auch mit nein und sagte, sie seien Nachbarn (Kapitel 45). Vielleicht hatte er ja gelogen, um nicht auffällig zu sein und das Buch mitgenommen um seinem Verwandten zu helfen.
Am Ende des Buches wird beschrieben, dass eine Person, schon lange nachdem alle anderen gegangen waren, noch immer auf dem Platz vor dem Rathaus steht und seine Augen eine Ewigkeit auf dem Mörder ruhen. Diese Person fühlt dabei weder Freude noch Hass, einfach nichts. Möglicherweise könnte das der Mörder sein, welcher die Situation noch einmal anschaut.
Als Leser des historischen Romans „Im Schatten der Linde“ weiss man am Ende nicht eindeutig, wer nun wirklich der Mörder von Christina Aeby war. Wie ich auch von David Bielmann in einem Interview erfahren hatte, ist der Roman ist eine Einladung an den Leser, sich Gedanken über die Verurteilung zu machen. Es gibt viele Hinweise und Anspielungen im Werk, dass nicht der Richtige gehängt wurde. Unserer Meinung nach, spricht jedoch mehr dafür, dass mit Peter Bächler nicht der Richtige gefasst wurde. Ich verdächtige eher den Sigrist Augustin, da er sich die ganze Zeit über am Merkwürdigsten von allen verhalten hatte. Falls er der Mörder war, hätte er sie wahrscheinlich aus Eifersucht getötet. Denn im Reich der Toten kann ihr niemand mehr so nahe sein wie er.
Das Werk wurde von David Bielmann verfasst, welcher 1984 in Rechthalten geboren wurde. Er hat Germanistik und Geschichte in Freiburg studiert und arbeitet dort als Lehrer an Berufsfachschulen. Das Buch erschien im Jahr 2018 und wurde vor allem für die Bevölkerung aus dem Sensebezirk geschrieben, da sich die Handlung in Rechthalten abspielt. Das Werk handelt vom Mord an Christina Aeby und der Suche nach ihrem Mörder. Dabei spielt der Landjäger Rotzetter eine wichtige Rolle, denn er befragt die Bewohner von Rechthalten und versucht den Fall aufzudecken. Nur wird der Leser durch einige Abschnitte im Werk darauf aufmerksam gemacht, dass vielleicht nicht der Richtige für den Mord büssen musste. Also wer war nun der wirkliche Mörder von Christina?
Bei diesem Roman handelt es sich um eine auktoriale Erzählperspektive, denn der Erzähler ist allwissend. Dies sieht man beispielsweise auf der Seite 9. Der Erzähler weiss dort, wie sich Peter Bächler und Wilhelm Repond fühlen. Der Aufbau der Geschichte gleicht dem typischen Aufbau eines Kriminalromans, da Christina ermordet wird und es also einen Mordopfer gibt. Danach geht es um die Aufklärung des Mordes. David Bielmann hat noch weitere Romane und Krimis verfasst. Der Roman ist recht einfach geschrieben und durch spezielle Wörter kann man sich gut in diese Zeitepoche versetzen.
Obwohl Peter Bächler die Stinne Bühlmann zu ungebührlichen Zwecken angehalten hatte und Christina einmal auf den Boden warf und ihr Sägemehl ins Maul tat, wird er als harmlos dargestellt. Die Stinne Bühlmann und Rotzetter denken nicht, dass er der Mörder sein könnte. (S. 134) Peter Bächler wird auch Büebi genannt, denn er verhält sich eher tollpatschig und wird als Taugenichts angesehen. Dies kann als Hinweis gesehen werden, dass er gar nicht dazu fähig wäre, einen Mord zu begehen. Er hat keine Frau, kein Geld und sieht durch seine abstehenden Ohren und den faulen Stockzähnen auch nicht sehr attraktiv aus. (S. 9 & S. 36) Bächler entdeckt Christina, als sie sich das Buch „Hymnen an die Nacht“ anschaute. Kurz darauf, auf der Seite 43 versteckte er etwas unter seinem Hemd. Seine beiden Freunde versuchten herauszufinden, was er geklaut hat, doch Bächler erwiderte nur, dass es etwas für gebildete Männer wäre. Dabei hat der Leser natürlich den Verdacht, dass Bächler das Buch für Christina geklaut hat um sie zu umgarnen. Am Ende gesteht er, dass er Christina umgebracht hat. Diese Aussage ist jedoch fragwürdig, weil er sein Geständnis erst abgelegt hatte, nachdem der Henker ihm seine Foltermethoden vorgestellt hatte.
Roschi wird sowie Peter Bächler als Verdächtiger im Jacquemartturm eingesperrt. Jedoch denke ich nicht, dass er der Mörder seiner ehemaligen Freundin war. Er scheint sich gut um sie zu kümmern, er kauft beispielsweise Erdbeeren für sie, weil es ihre Lieblingsfrüchte sind. (S. 39.) Es macht ihn zwar ein bisschen auffällig, dass er aus der Kirche hinaus rennt, als er den Landjäger sieht, aber dieser hielt Roschi für freundlich und hatte nie etwas gegen ihn gehabt. (S. 67 & 66) Roschi wird zusätzlich entlastet, wegen seinem Verhalten, als er die Leiche von Christina sieht. Er reagiert sehr emotional und schreit mehrmals, dass er unschuldig ist. (S. 92f) Roschi sagt ausserdem, dass der Vater von Christina, Hans Aeby nie ein Problem mit ihm gehabt hätte, was darauf hinweist, dass Roschi eine anständige Person ist. (S. 91)
Am Anfang der Geschichte geht Christina Aeby mit ihrem Freund Roschi zum Maimarkt, welcher in Freiburg stattfindet. Dabei treffen die beide auf den Hinweg den Sigrist Augustin. Schon bei dieser Szene erscheint der Sigrist unheimlich und Christina ist es unangenehm mit ihm zu reden, da die beiden ein Geheimnis teilen. (S27, Zeile 20) Erst später im Buch erfährt man, dass der Sigrist Christina das Lesen und Schreiben beigebracht hat. Er sagt auch, dass sie ihm eine farbigere Welt eröffnet hatte.
Besonders am Ende des Treffens werden die Gefühle von Christina gegenüber dem Sigrist noch klarer dargestellt: (S.29)
,,Sie fühlte seine Wärme und seine Erregung, und während er sie viel zu lange mit seltsam leeren und zugleich leidenschaftlichen Augen ansah, spürte sie, wie ein Unheilsgefühl durch ihre Brust schoss und sich in ihrem Körper verteilte.’’
Durch diese Textstelle kann der Leser schon vorausahnen, dass etwas Schreckliches passieren muss. Er wird schon von Anfang an mit etwas Schlechtem in Verbindung gebracht.
Der Sigrist beschreibt Christina nach dem Zusammentreffen als makellos und und wirkt dadurch schon fast besessen von Christina. (S.30)
Es wird auch einmal beschrieben, dass er sich schlecht fühlt wegen seinem seelischen Zustand und dass dies sicherlich mit dem Mord an Christina zusammenhängen würde. Es könnte sein, dass er den Mord bereut. (S. 79)
Geschehnisse, welche den Sigrist besonders auffällig machen, sind die folgenden: Als er die Leiche von Christina segnete, beugte er sich über sie und küsste sie. Das war sein erster Kuss an eine Frau (Kapitel 35). Zudem versteckte er bei sich zu Hause das Buch ,,Hymnen an die Nacht’’. Die Vorderseite war blutzberspritzt und es lag eine Strähne blondes Haar zwischen den Seiten. Sehr wahrscheinlich sind es die blonden Haare von Christina.
Eine unserer eigen entwickelten Theorien ist die folgende: Der Mörder war Peter Bächler. Der Sigrist Augustin hatte das Buch „Hymnen an die Nacht“, weil er es am Mordort gefunden hatte und mitnahm. Er wollte Bächler schützen und versteckte das Buch, welches als Beweismittel hätte dienen können. Rotzetter befragte einmal den Sigrist, ob er Peter Bächler gekannt hatte, dieser verneinte und antwortete nur sehr knapp. Auf die Frage, ob er mit ihm verwandt wäre, da sie beide Bächler zum Nachnamen hiessen, antwortete er auch mit nein und sagte, sie seien Nachbarn (Kapitel 45). Vielleicht hatte er ja gelogen, um nicht auffällig zu sein und das Buch mitgenommen um seinem Verwandten zu helfen.
Am Ende des Buches wird beschrieben, dass eine Person, schon lange nachdem alle anderen gegangen waren, noch immer auf dem Platz vor dem Rathaus steht und seine Augen eine Ewigkeit auf dem Mörder ruhen. Diese Person fühlt dabei weder Freude noch Hass, einfach nichts. Möglicherweise könnte das der Mörder sein, welcher die Situation noch einmal anschaut.
Als Leser des historischen Romans „Im Schatten der Linde“ weiss man am Ende nicht eindeutig, wer nun wirklich der Mörder von Christina Aeby war. Wie ich auch von David Bielmann in einem Interview erfahren hatte, ist der Roman ist eine Einladung an den Leser, sich Gedanken über die Verurteilung zu machen. Es gibt viele Hinweise und Anspielungen im Werk, dass nicht der Richtige gehängt wurde. Unserer Meinung nach, spricht jedoch mehr dafür, dass mit Peter Bächler nicht der Richtige gefasst wurde. Ich verdächtige eher den Sigrist Augustin, da er sich die ganze Zeit über am Merkwürdigsten von allen verhalten hatte. Falls er der Mörder war, hätte er sie wahrscheinlich aus Eifersucht getötet. Denn im Reich der Toten kann ihr niemand mehr so nahe sein wie er.
Inwiefern ist “Im Schatten der Linde” von David Bielmann ein historischer Roman?
Ein historischer Roman ist ein Romantypus, dessen Handlung in einer historischen Zeit spielt. Diese Art beinhaltet geschichtliche Personen, Ereignisse und Lebensverhältnisse, die narrativ in fiktionalen Konstruktionen dargestellt werden. Das Besondere an dieser Form des Romans ist die beglaubigte geschichtliche Überlieferung. Üblicherweise ist diese Textgattung äußerst mehrsträngig und beinhaltet viele Figuren.
“Im Schatten der Linde” wird in belletristischer Form behandelt. Wie in einem historischen Roman üblich ist das Vorhandensein von historischen Fakten essentiel zum Beitrag von Spannung. Für David Bielmann ist die behandelte Epoche ebenfalls eine historische Epoche, da er sie nicht selbst miterlebt hat.
Noch vor dem Prolog, im Paratext des Buches, wird bereits erwähnt, dass die kursiv gedruckten Passagen aus den Originalakten von 1820 entstammen, welche im Staatsarchiv Freiburg zu finden sind. Zum Teil wurden diese Auszüge leicht an den heutigen Sprachgebrauch angepasst.
Im ganzen Buch sieht man diese kursiven Textstellen sehr oft, vor allem gegen Ende des Romans (Kapitel 56-62). Diese Passagen ermöglichen uns einen tieferen Einblick in die involvierten Personen und im Speziellen den Mord.
In Kapitel 17 (S. 56) wird von der kursiven Schrift zum ersten Mal Gebrauch gemacht. Der Verhörschreiber, der nach Rechthalten reiste, schreibt von seinem Eindruck, den er dort erhalten hat. Er notiert sich die Fakten und Aussagen der Leute. Diese Textstelle führt uns sozusagen in die Welt der Sensler ein im Jahre 1820.
Auffallend ist, dass der auktoriale Erzähler die eigentliche Geschichte erzählt und man somit eine generelle Übersicht über die Verhältnisse zwischen den Figuren erhält, die Auszüge aus den Akten aber den eigentlichen Mordfall beschreiben. Der auktoriale Erzähler ist das Bindeglied zwischen den einzelnen kursiven Passagen. Ohne diesem Bindeglied würde die Handlung keinen Sinn ergeben.
Es ist immer wieder sehr spannend diesen Einblick in die eigentliche Tat zu erhalten und originale Ausschnitte der involvierten Personen zu hören. Was zu erwähnen ist, ist das diese Originalaussagen nicht einfach eine Auflistung des Ablaufes der Geschehnisse ist, sondern vielmehr eine Rekonstruktion der Dinge.
Auf den Mord an Christina Aeby wird generell nicht viel Bezug genommen. Es scheint fast so, als ob der Mord nicht die zentrale Handlung ist, sondern vielmehr die Ereignisse davor und danach. Man wechselt vom auktorialen Erzähler in eine einzelne Figur, die mit ihren Aussagen einen Einblick geben will und so die Geschehnisse wiedergibt.
Man kann also durchaus sagen, dass „Im Schatten der Linde“ ein historischer Roman ist. Durch die ganzen Originalaussagen und den persönlichen Bezug zum Handlungsort wirkt dieses Werk noch einmal spannender. Wir denken nicht, dass das Buch in Zukunft einen grossen Einfluss in der deutschsprachigen Literatur haben wird, doch wird es für den Sensebezirk immer etwas ganz spezielles bedeuten.
Ein historischer Roman ist ein Romantypus, dessen Handlung in einer historischen Zeit spielt. Diese Art beinhaltet geschichtliche Personen, Ereignisse und Lebensverhältnisse, die narrativ in fiktionalen Konstruktionen dargestellt werden. Das Besondere an dieser Form des Romans ist die beglaubigte geschichtliche Überlieferung. Üblicherweise ist diese Textgattung äußerst mehrsträngig und beinhaltet viele Figuren.
“Im Schatten der Linde” wird in belletristischer Form behandelt. Wie in einem historischen Roman üblich ist das Vorhandensein von historischen Fakten essentiel zum Beitrag von Spannung. Für David Bielmann ist die behandelte Epoche ebenfalls eine historische Epoche, da er sie nicht selbst miterlebt hat.
Noch vor dem Prolog, im Paratext des Buches, wird bereits erwähnt, dass die kursiv gedruckten Passagen aus den Originalakten von 1820 entstammen, welche im Staatsarchiv Freiburg zu finden sind. Zum Teil wurden diese Auszüge leicht an den heutigen Sprachgebrauch angepasst.
Im ganzen Buch sieht man diese kursiven Textstellen sehr oft, vor allem gegen Ende des Romans (Kapitel 56-62). Diese Passagen ermöglichen uns einen tieferen Einblick in die involvierten Personen und im Speziellen den Mord.
In Kapitel 17 (S. 56) wird von der kursiven Schrift zum ersten Mal Gebrauch gemacht. Der Verhörschreiber, der nach Rechthalten reiste, schreibt von seinem Eindruck, den er dort erhalten hat. Er notiert sich die Fakten und Aussagen der Leute. Diese Textstelle führt uns sozusagen in die Welt der Sensler ein im Jahre 1820.
Auffallend ist, dass der auktoriale Erzähler die eigentliche Geschichte erzählt und man somit eine generelle Übersicht über die Verhältnisse zwischen den Figuren erhält, die Auszüge aus den Akten aber den eigentlichen Mordfall beschreiben. Der auktoriale Erzähler ist das Bindeglied zwischen den einzelnen kursiven Passagen. Ohne diesem Bindeglied würde die Handlung keinen Sinn ergeben.
Es ist immer wieder sehr spannend diesen Einblick in die eigentliche Tat zu erhalten und originale Ausschnitte der involvierten Personen zu hören. Was zu erwähnen ist, ist das diese Originalaussagen nicht einfach eine Auflistung des Ablaufes der Geschehnisse ist, sondern vielmehr eine Rekonstruktion der Dinge.
Auf den Mord an Christina Aeby wird generell nicht viel Bezug genommen. Es scheint fast so, als ob der Mord nicht die zentrale Handlung ist, sondern vielmehr die Ereignisse davor und danach. Man wechselt vom auktorialen Erzähler in eine einzelne Figur, die mit ihren Aussagen einen Einblick geben will und so die Geschehnisse wiedergibt.
Man kann also durchaus sagen, dass „Im Schatten der Linde“ ein historischer Roman ist. Durch die ganzen Originalaussagen und den persönlichen Bezug zum Handlungsort wirkt dieses Werk noch einmal spannender. Wir denken nicht, dass das Buch in Zukunft einen grossen Einfluss in der deutschsprachigen Literatur haben wird, doch wird es für den Sensebezirk immer etwas ganz spezielles bedeuten.