Glücklicherweise hatten wir auch die Gelegenheit, dem Autor David Bielmann einige Fragen zu seinem Werk zu stellen. Diese sind hier dargestellt.
Ihr Werk scheint recht kritisch gegenüber der Kirche zu sein. War dies Ihre Intention oder sollte dies den Zeitgeist mancher damaliger Bürger zeigen?
Natürlich spielte die Kirche damals eine zentrale Rolle im Leben der Leute.
Ich habe mich aber auch gefragt, was das Jahr ohne Sommer (1816) mit den Leuten gemacht hat. Heute wissen wir, dass ein Vulkanausbruch in Indonesien für die Schreckenszeit verantwortlich war. Damals aber fand man keine rationale Erklärung für die Endzeitstimmung und für die Flecken auf der Sonne. Ich stelle mir vor, dass die Leute von den Ereignissen tief erschüttert waren, manche sogar in ihrem Glauben.
Welcher persönliche Bezug haben Sie zu der Katholischen Kirche?
Ich bin in einem katholischen Dorf im Senseoberland aufgewachsen, umgeben von kirchlichen Bräuchen und Traditionen. Inzwischen bin ich nicht mehr Mitglied der katholischen Kirche.
Wie sind Sie an die Informationen für das Buch gelangt?
Der Roman basiert vor allem auf den Gerichtsakten zum Fall. Das sind mehrere Hundert Seiten, die sich im Staatsarchiv in Freiburg befinden.
Wie lange haben sie recherchiert, bevor sie das Buch geschrieben haben?
Die Recherche nahm schon viel mehr Zeit ein als etwa bei meinen anderen Büchern, denen kein historischer Stoff zugrunde liegt. Im Staatsarchiv habe ich zuerst alle Gerichtsakten fotografiert und dann zu Hause transkribiert. Das Lesen der alten Handschriften war manchmal eine ziemliche Herausforderung für mich. Anschliessend musste ich das ganze Aktenmaterial sortieren und stark reduzieren. Um dieses Material herum einen Roman zu schreiben, war dann eigentlich nur die letzte Etappe der ganzen Arbeit.
Was bedeuten die kursiv geschriebenen Textstellen?
Wie im Buch eingangs erwähnt, sind das Textteile, die so in den Gerichtsakten von 1820 stehen. Wenn etwa der Mordverdächtige in den Gasthof Zum Brennenden Herzen geführt wird und dort eine Suppe und ein Glas Wein erhält, war mir wichtig, dass das nicht einfach als von mir erfunden gelesen wird, sondern als Information, die aus den Akten hervorgeht. Also setzte ich die entsprechenden Stellen in Kursivschrift.
Welche der Figuren in Ihrem Roman gab es wirklich und welche waren fiktiv?
Wenn ich mich nicht täusche, habe ich sämtliche Namen, die im Roman vorkommen, den Gerichtsakten oder den Volkszählungen entnommen. Es gibt also keine Figuren, die völlig fiktiv sind. Aber natürlich habe ich ihnen dann Sachen angedichtet, ihre Gedanken zum Beispiel.
Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben und fiel es Ihnen leicht es zu schreiben?
Mit der Recherchearbeit habe ich schon vor etwa zehn Jahren angefangen. Ich habe die Arbeit am Buchprojekt aber immer wieder unterbrochen, um mich anderen Projekten zu widmen, bei denen ich mehr Freiheiten hatte. Nicht immer leicht fiel mir die Tatsache, dass ich hier über reale Ereignisse und reale Menschen schrieb. Ich fühlte mich den Figuren also stärker verpflichtet als in meinen anderen Romanen, das war vielleicht manchmal etwas hemmend.
Denken Sie, dass Peter Bächler der Mörder von Christina Aeby war?
Der Roman ist auch eine Einladung an den Leser, sich Gedanken über die Verurteilung zu machen. Ich habe nicht mehr Informationen, als ich dem Leser präsentiere. Es gab ein Geständnis, allerdings erst nach Androhung von Folter. Die Befragung, die zum Geständnis und dann zur Verurteilung führte, wird im Buch wiedergegeben. Nach der Lektüre der Originalaussagen ist der Leser meiner Meinung nach fähig, sich selber eine Meinung zu bilden.
Was symbolisiert die Karte des Glücks von Agnes und wie erkennt man dieses Glück in der Handlung?
Mit den Tarockkarten wollte ich vor allem den Aberglauben ins Spiel bringen. "Ich bin dein Glück", sagt Dousse später, und möglicherweise beginnt da auch der kritische Rotzetter, an die Karten seiner Frau zu glauben.
Was bedeutet die Szene mit dem Orgelspiel?
Im Anhang des Buches ist ja ein Lied über die Tat abgedruckt, das von einem unbekannten Poeten stammt. Die Szene mit dem Orgelspiel könnte mit der Entstehung dieses Liedes zusammenhängen ...
Ihr Werk scheint recht kritisch gegenüber der Kirche zu sein. War dies Ihre Intention oder sollte dies den Zeitgeist mancher damaliger Bürger zeigen?
Natürlich spielte die Kirche damals eine zentrale Rolle im Leben der Leute.
Ich habe mich aber auch gefragt, was das Jahr ohne Sommer (1816) mit den Leuten gemacht hat. Heute wissen wir, dass ein Vulkanausbruch in Indonesien für die Schreckenszeit verantwortlich war. Damals aber fand man keine rationale Erklärung für die Endzeitstimmung und für die Flecken auf der Sonne. Ich stelle mir vor, dass die Leute von den Ereignissen tief erschüttert waren, manche sogar in ihrem Glauben.
Welcher persönliche Bezug haben Sie zu der Katholischen Kirche?
Ich bin in einem katholischen Dorf im Senseoberland aufgewachsen, umgeben von kirchlichen Bräuchen und Traditionen. Inzwischen bin ich nicht mehr Mitglied der katholischen Kirche.
Wie sind Sie an die Informationen für das Buch gelangt?
Der Roman basiert vor allem auf den Gerichtsakten zum Fall. Das sind mehrere Hundert Seiten, die sich im Staatsarchiv in Freiburg befinden.
Wie lange haben sie recherchiert, bevor sie das Buch geschrieben haben?
Die Recherche nahm schon viel mehr Zeit ein als etwa bei meinen anderen Büchern, denen kein historischer Stoff zugrunde liegt. Im Staatsarchiv habe ich zuerst alle Gerichtsakten fotografiert und dann zu Hause transkribiert. Das Lesen der alten Handschriften war manchmal eine ziemliche Herausforderung für mich. Anschliessend musste ich das ganze Aktenmaterial sortieren und stark reduzieren. Um dieses Material herum einen Roman zu schreiben, war dann eigentlich nur die letzte Etappe der ganzen Arbeit.
Was bedeuten die kursiv geschriebenen Textstellen?
Wie im Buch eingangs erwähnt, sind das Textteile, die so in den Gerichtsakten von 1820 stehen. Wenn etwa der Mordverdächtige in den Gasthof Zum Brennenden Herzen geführt wird und dort eine Suppe und ein Glas Wein erhält, war mir wichtig, dass das nicht einfach als von mir erfunden gelesen wird, sondern als Information, die aus den Akten hervorgeht. Also setzte ich die entsprechenden Stellen in Kursivschrift.
Welche der Figuren in Ihrem Roman gab es wirklich und welche waren fiktiv?
Wenn ich mich nicht täusche, habe ich sämtliche Namen, die im Roman vorkommen, den Gerichtsakten oder den Volkszählungen entnommen. Es gibt also keine Figuren, die völlig fiktiv sind. Aber natürlich habe ich ihnen dann Sachen angedichtet, ihre Gedanken zum Beispiel.
Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben und fiel es Ihnen leicht es zu schreiben?
Mit der Recherchearbeit habe ich schon vor etwa zehn Jahren angefangen. Ich habe die Arbeit am Buchprojekt aber immer wieder unterbrochen, um mich anderen Projekten zu widmen, bei denen ich mehr Freiheiten hatte. Nicht immer leicht fiel mir die Tatsache, dass ich hier über reale Ereignisse und reale Menschen schrieb. Ich fühlte mich den Figuren also stärker verpflichtet als in meinen anderen Romanen, das war vielleicht manchmal etwas hemmend.
Denken Sie, dass Peter Bächler der Mörder von Christina Aeby war?
Der Roman ist auch eine Einladung an den Leser, sich Gedanken über die Verurteilung zu machen. Ich habe nicht mehr Informationen, als ich dem Leser präsentiere. Es gab ein Geständnis, allerdings erst nach Androhung von Folter. Die Befragung, die zum Geständnis und dann zur Verurteilung führte, wird im Buch wiedergegeben. Nach der Lektüre der Originalaussagen ist der Leser meiner Meinung nach fähig, sich selber eine Meinung zu bilden.
Was symbolisiert die Karte des Glücks von Agnes und wie erkennt man dieses Glück in der Handlung?
Mit den Tarockkarten wollte ich vor allem den Aberglauben ins Spiel bringen. "Ich bin dein Glück", sagt Dousse später, und möglicherweise beginnt da auch der kritische Rotzetter, an die Karten seiner Frau zu glauben.
Was bedeutet die Szene mit dem Orgelspiel?
Im Anhang des Buches ist ja ein Lied über die Tat abgedruckt, das von einem unbekannten Poeten stammt. Die Szene mit dem Orgelspiel könnte mit der Entstehung dieses Liedes zusammenhängen ...